Gewässeruntersuchung mal anders

Zusammenarbeit zwischen VHF und HTSV fruchtet

Zu einem gemeinsamen Seminar zur Gewässeruntersuchung hatten der Hessische Tauchsportverband (HTSV) und der Verband Hessischer Fischer (VHF) nach Niederweimar bei Marburg eingeladen. Fast 30 Teilnehmer/Innen waren der Einladung gefolgt. Die Referenten waren Bernd Schmidt (HTSV), Karl Schwebel (VHF) und Rainer Stoodt (NABU-Naturschutztauchen, GWG).
Der See wird intensiv genutzt, ein „Freundeskreis Angeln“ bewirtschaftet den See, es gibt eine Wasserskianlage und einen Strand, der bei warmem Wetter tausende Badegäste anzieht. Dazu kommen die Tauchclubs Marburg und Grün-Weiß Gießen, die dort regelmäßig tauchen.
Schwerpunkte des Seminars waren die chemische Untersuchung und die submersen Makrophyten. Karl Schwebel hatte ein Boot mitgebracht und so wurden an mehreren Stellen im See Wasser- und Grundproben gezogen. Gleichzeitig schickte Rainer Stoodt 4 Gruppen Taucher*innen ins Wasser. Diese sollten Pflanzenproben mitbringen, aber auch auf Besonderheiten wie Wühlschäden, Muscheln, Krebse und Insekten achten.
Zuvor hatte Bernd Schmidt, Umweltbeauftragter des HTSV, den Teilnehmer*innen eine allgemeine Einführung über das Ökosystem See gegeben und Karl Schwebel die chemischen Besonderheiten erläutert. Biodiversität war das Thema von Rainer Stoodt, der den besonderen Wert des Ufers und der Wasserpflanzen für einen See erläuterte.
Nach den Probenahmen unter und über Wasser ging es ans Auswerten. Am Photometer und dem Chemiekoffer wurden die Wasserproben analysiert und am Binokular Pflanzen und Wasserlebewesen bestimmt.
Die unterschiedlichen Fragen und Erwartungen der verschiedenen tauchenden und angelnden Teilnehmer*innen wurden von allen als Bereicherung gewertet.
Das gemeinsame Seminar hat die Schnittpunkte von Tauchen und Angeln aufgezeigt.
Der See war in wie die Werte aus dem Photometer zeigten in einem guten Zustand. Die Taucher konnten Unterwasser zahlreiche Wühlschäden feststellen und den Rückgang von Pflanzen in der Tiefe aber auch im Uferbereich berichtet, der über Wasser gar nicht erkennbar war.
Im kommenden Jahr soll das gemeinsame Seminar wiederholt werden. Und schon jetzt können Angelvereine bei qualifizierten Taucher/Innen anfragen, die Auskunft über den Zustand Unterwasser geben und dies mit Fotos/Videos dokumentieren können.
Dazu gibt es eine neue Anfrageadresse: k.schwebel@hessenfischer.net

Rainer Stoodt
Hessischer Tauchsportverband

Die Teilnehmer hören gespannt zu

Dokumentieren der Werte ist äußerst wichtig

 

Im Hasenkäfig wächst das “Kraut” (Chara contatria), außen ist alles weggewühlt.
Fotos: Rainer Stoodt