„Wenn genügend Wasser zur Verfügung steht, dann bleiben die Erfolge nicht aus“, schreibt Piwernetz in F&T, Heft 10/2016, und es sei ergänzt: Trotz Klimawechselfolgen, sogar noch gefördert durch die Erwärmung (Karpfen sind ja Gewinner der Klimaerwärmung). Und wir erinnern uns an das Jahr 2015, wo die Niederschläge ausblieben und Notabfischungen von Teichen erforderlich waren, Flüsse trocken fielen und alles Leben darin erlosch (z.B. Oberlauf der Lauchert, Donauzufluss in BW). Auch 2016 lag der Oberlauf der Lauchert trocken, und das wird künftig keine Schlagzeile mehr wert sein.
Häufig sind kleine Teiche betroffen, auch Hobbyanlagen, deren Wasserversorgung schon in Normalzeiten grenzwertig war. Meist werden alte, undichte Mönche angetroffen, in denen Wasser verlorengeht, weil der Beton undicht geworden ist, die Bretter morsch oder die dichtende Verfüllung zwischen zwei Staubrettreihen ihre Aufgabe nicht erfüllt. Doch es gibt Abhilfe:
Schon bei der Anlage der ca. 2 m tiefen Teiche steckte ich auf das KG-Rohr des Grundablasses ein T-Stück mit 87°-Abzweig, auf diesen im Abstand von ca. 50 cm Putzstücke mit Schraubdeckel (HT-Rohre), über die ich die Höhe des Wasserstandes bestimmen und den Ablauf in Stufen bequem und sicher regulieren kann (Schemaskizze Abb. 1). Und eine solche Einrichtung ist zu 100 % dicht, kein einziger Tropfen Wasser geht verloren, mögen Mönche und/oder Bretter noch so undicht sein (Abb. 2). Dennoch: Gitter und Steckbretter sollten bleiben, um ein Öffnen der Verschraubungen durch Unbefugte zu verhindern, auch damit wahlweise Oberflächen- oder Tiefenwasser abgeführt werden kann. Und: Nicht Produkte des billigsten Anbieters aussuchen, sondern die stabilsten und griffigsten, möglichst mit Riffelung am Schraubdeckel, weil diese schnell mit schleimigen Mikroorganismen überzogen sind und so bei glattem Rand nur schwer zu öffnen sind. Zum bequemen Ablassen sollte der Abstand zwischen den Putzstücken so bei 30 -35 cm liegen.
Die DIN 1986, Teil 1, Abschnitt 4.3.1, schrieb Installateuren schon früher einen Prüfdruck auf Dichtigkeit von 0,5 bar vor. Das entspricht einer Wassersäule von ca. 5 m, so dass flache Teiche um 2 m Wassertiefe problemlos und sicher mit diesem System versorgt werden können (Abb. 2).
Mit der Verschraubung A (Abfischen) über dem Grundablass G (siehe Abb. 1) kann die Höhe des Wasserstandes zu Beginn des Abfischen exakt bestimmt werden, so dass am Morgen nach dem abendlichen Öffnen sofort abgefischt werden kann. Soll das Wasser aber aus Sicherheitsgründen noch knapp darüber stehen, wird einfach eine weitere Verschraubung ohne Zwischenstück über die Verschraubung A gesetzt und A dann ggf. erst nach Eintreffen der Mannschaft geöffnet.
Mit freundlicher Genehmigung von Werner Baur,
auch erschienen im Fischer & Teichwirt (Ausgabe 04/2017)
Über den Grundablass kann der Teich total entleert werden, über
die Höhe der Verschraubung A wird die Höhe des gewünschten
Wasserstandes zu Beginn des Abfischens exakt bestimmt.
Fotos: W. Baur
Mönch an einem der Teiche des Autors nach 30 Jahren zuverlässigem
Betrieb, mit mehreren Steigrohren zum Ablassen und Zuführen von
Frischwasser in die Abfischgrube, Grundablass führt von der Abfischgrube
zum Mönch und endet dort offen; testweise mit Verschraubungen verschiedener
Hersteller, alle haben ihre Aufgabe erfüllt.