Unsere Aquarienausstellung als Besuchermagnet
Vom 24. Mai bis zum 2. Juni 2024 verwandelte sich Fritzlar in eine bunte Bühne für den Hessentag, das Fest, das die Vielfalt und die Lebensfreude Hessens in den Vordergrund stellt. Der Verband Hessischer Fischer e. V. (VHF) war auch dieses Jahr wieder vertreten, um Einblicke in die Welt des Angelns zu gewähren und über die Bedeutung des Fischereiwesens sowie den Naturschutz zu informieren.
An unseren interaktiven Ständen konnten Besucher aller Altersgruppen in die Welt des Fischfangs eintauchen. Wir hatten die Gelegenheit, unsere Arbeit und die Bedeutung der Fischerei für die Erhaltung natürlicher Lebensräume vorzustellen. Auch tiefergehende Fragen zu Nachhaltigkeit, Fischbeständen und Gewässerschutz konnten von unseren Experten ausführlich beantwortet werden.
Das rege Interesse der Schulklassen und Kindergärten war besonders erfreulich. Kinder und Jugendliche konnten durch spielerische Aktivitäten und direkten Kontakt mit der Natur ihr Interesse für den Umweltschutz und die Fischerei entdecken. Spielerisch wurde das Interesse an verschiedenen Fischarten geweckt. So konnten beim Trockenangeln künstliche Fische geangelt und die gefangene Fischart erraten werden. Ein unterhaltsames Memory-Spiel, bei dem die Kinder Paare von unterschiedlichen Fischarten aufdecken mussten, sorgte ebenfalls für viel Vergnügen. Selbstverständlich auch dabei unsere Schmuckfliegenbinderin Ingrid Scholz, jeden Tag mit kunstfertigen Fingern und flotten Sprüchen. Oliver Schmarowski und Volker Krah zeigten beim Casting ihr Können. Die Besucher hatten die Möglichkeit, die Angel selbst zu schwingen und zu versuchen, das Gewicht punktgenau auf dem Arenbergtuch zu platzieren.
Auf dem Hessentag in Fritzlar war es dem Verband Hessischer Fischer möglich, eine Aquarienausstellung durchzuführen.
Ziel der Ausstellung waren die in Nordhessen vorkommenden Fischarten in ihren Lebensräumen. Dabei ging es in diesem Jahr nicht um die bei Anglern begehrten Arten wie Hecht, Karpfen, Zander, Waller, Aal und Forelle oder gar um nicht heimische Krebs- und Fischarten, sondern die unbekannten kleinen und geschützten heimischen Arten.
Nach langer Vorbereitung und einem mehrtägigen Aufbau stellte unser für den Schwalm-Eder-Kreis zuständiger Naturschutzbeauftragte Ronald Paul vom Angelverein Gombeth 1971 e.V. in 4 Becken die Lebensräume Bach, Fluss, See und Kleiner Wiesengraben vor. In den naturnah eingerichteten Becken wurden einige jeweils typische Fisch- und Pflanzenarten präsentiert. Daneben wurden auch einige Muscheln, Schnecken, Wasserinsekten und kleine Krebstiere gezeigt.
So schwammen in den Becken der streng geschützte Schneider, Elritze, Gründling, Fluss- und Kaulbarsch, Quappe, Döbel, Rotauge und Rotfeder sowie Bitterlinge, Moderlieschen, Schleie und Dreistachliger Stichling.
Alle Fischarten wurden den Gewässern des Landkreises entnommen, zeigten ihre ganze Färbung und ein natürliches Verhalten. Am letzten Ausstellungstag wurden alle Pflanzen und Tiere wieder in ihre Herkunftsgewässer zurückgesetzt. Der Abbau am Folgemontag ging dann sehr schnell.
Die Ausstellung war für Jung und Alt ein großer Anziehungspunkt. Insbesondere Schulklassen und Familien besuchten die Ausstellung. Einige ältere Menschen stellten fest: „Die Stichlinge hatten wir als Kinder immer gefangen. Die gibt’s wohl noch!“ Aber auch das Fachpublikum und die Politik waren fasziniert und lobten das Naturschutzengagement und die Arbeit des Verbandes zum Schutz der Gewässer.
Alles in allem war die Ausstellung ein großer Erfolg, die Zusammenarbeit aller Beteiligten sehr gut und die vielen helfenden Händen sorgten für einen reibungslosen Ablauf.
Wir sind dankbar, Teil dieser wertvollen Tradition zu sein und freuen uns darauf, auch in den kommenden Jahren aktiv dazu beizutragen.
Ronald Paul, VHF Naturschutzbeauftragter
Violetta Nagel, VHF-Geschäftsstelle Wiesbaden
Fotos: V. Nagel und R. Paul