Bei Kaiserwetter über den Edersee

Bleibe im Lande und nähre dich redlich“ – diesem Sprichwort folgend führte die Fahrt der Kreisgruppe Hersfeld-Rotenburg diesmal ausschließlich zu Zielen in unserer hessischen Heimat. Zuerst angesteuert wurde Hemfurth an der Edersee-Sperrmauer, wo den Fahrtteilnehmer zunächst ein zünftiges „feldmäßiges“ Frühstück aufgetischt wurde. Jürgen Lapp, der Planer und Organisator der Tour, hatte an alles gedacht und reichlich vorgesorgt, so dass sich die Fahrtteilnehmer gestärkt auf die große Edersee-Schiffsrundfahrt begeben konnten. Bei absolutem Kaiserwetter war es ebenso interessant wie entspannend, das Treiben auf und um den Edersee von der Wasserseite her beobachten zu können.

An den Ufern des Sees tummelten sich zahlreiche Besucher, an geeigneten Stellen wurde gebadet und auch geangelt. Neben zahlreichen Seglern und Paddlern waren auch etliche Spinnfischer per Boot unterwegs, welche die Hotspots im See beangelten. Das waren beispielsweise Steilkanten, Barschberge und andere Unterwasserstrukturen, die sie per Echolot ausfindig gemacht und per GPS angesteuert hatten. Selbstverständlich waren diese Angelkollegen mit ihren Ausrüstungen und ihren Angelmethoden von besonderem Interesse und wurden deshalb auch intensiv beäugt. Durch den in diesem Jahr ungewöhnlich niedrigen Wasserstand des Sees waren viele Strukturen trockengefallen, die sonst bei normalem Wasserstand überstaut sind, wie beispielsweise die Hopfen-Berge in der Waldecker Bucht, welche der Schiffsführer weit ausholend und dem ehemaligen Ederlauf folgend umfahren musste.

Die Fahrtroute führte mit mehreren Zwischenhalten von der Sperrmauer durch die Waldecker Bucht, welche von Schloß Waldeck überragt wird, vorbei am Bärental, der Niederwerber Bucht, der Siedlung Rehbach, und umrundete die Halbinsel Scheid bis zum Segelhafen Scheid. Von dort ging es über Bringhausen an der gegenüberliegenden Seeseite dann auf derselben Route zurück zur Sperrmauer. Während der gesamten Tour wurden die Fahrgäste per Bordlautsprecher über den Edersee, seine Sperrmauer und die Sehenswürdigkeiten und sonstigen Besonderheiten am und rund um den See informiert.

Nach dem kurzen Spaziergang vom Anleger an der Sperrmauer zurück zum Busparkplatz, wo nochmals ein Imbiss eingenommen werden konnte, führte die Fahrt ederabwärts zur Domstadt Fritzlar, wo die dortigen Fischzuchtbetriebe Hermann Rameil der nächste Anlaufpunkt waren. Betriebsinhaber Hermann Rameil begrüßte die Besuchergruppe höchstpersönlich und führte sie durch seinen Betrieb, wo in 18 Fließkanälen (140×10 m) Regenbogenforellen, Bachforellen und Saiblinge aus eigener Aufzucht vom Setzling zum Speisefisch herangezogen werden. Darüber hinaus werden im angrenzenden Naturteichen Wildkarpfen, Zander, Moderlieschen und andere Beifische für den Verkauf an Angelvereine großgezogen. Mit dem Fischereirecht in der Eder und im Mühlengraben steht ein breites Angebot an Satzfischen zur Verfügung.

Als letzte und zugleich „nahrhafteste“ Station der Tour wurde das Brauhaus Fritzlar angefahren, um bei reichlich Speis und Trank den erlebnisreichen Tag in geselliger Runde ausklingen zu lassen.

LRP

Fotos: LRP