Selten zuvor war mir eine Gewässeruntersuchung so wichtig wie am 13. Oktober in meiner Heimatgemeinde Fischbachtal. Der Steinbruchsee Billings war das Objekt der Begierde, seit rund einem Vierteljahrhundert geflutet, gepachtet von den Angelfreunden Fischbachtal. Der See ist in seiner Art einzigartig, quasi als Bergsee der Voralpenregion zu sehen, Grundwasser gespeist, kühl, sauerstoffreich und nährstoffarm. In seinem Typus als Salmoniden- oder Maränen See anzusehen.
Schon 1999! hatte ich die Gelegenheit das Gewässer zu untersuchen, hmm gut 20 Jahre her, das sollte wirklich mal wiederholt werden.
Im Juli 2018 schon mal im Rahmen einer Feuerwehrübung inspiziert sollte im Oktober noch eine öffentliche Veranstaltung folgen, im Rahmen dessen auch Taucher die Unterwasserwelt begutachteten.
Die örtliche Politik hatte den Samstagnachmittag organisiert um auf verschiedene Probleme am und um den See herum hinzuweisen.
Das Problem nennt sich Mensch, in Form einer ausufernden illegalen Nutzung als Badesee. DER Geheimtipp im Rhein Main Gebiet zieht auch aus der Ferne viele Gäste an.
Die übermäßige Nutzung eines solchen nährstoffarmen Gewässers bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Steigende Konzentrationen von P/N verursachen jetzt Algenblüten die die Sichttiefe des früher glasklaren Gewässers einschränken.
Bei bestem Wetter konnten erfahrene Taucher und ich arbeiten, ca. 60 Personen waren zum See gekommen um sich zu informieren.
Die Vorträge, Aktionen und natürlich aufkommende Diskussionen waren von allen Seiten erstaunlich sachlich, informativ und auf den Punkt gebracht.
Aufgrund der Untersuchungen ist die eingeschlagene Richtung im Sinne Gewässerschutz – regelmäßiges Monitoring durch Taucher und VHF – Krebs Monitoring durch Rainer Hennings – Aufstellen eines fischereilichen Bewirtschaftungsplanes – regelmäßiger Austausch aller Beteiligten.
Karl Schwebel
VHF-Referent Gewässer Süd