Sonne auf der Haut

Sonne auf der Haut ist unverzichtbar – unter anderem deshalb, weil der Körper die Sonne braucht, um das für den Knochenaufbau wichtige Vitamin D herzustellen. Zuviel Sonne erhöht jedoch das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Messungen der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) haben ergeben, dass Fischer gefährdet sind, weil sie der Sonneneinstrahlung während ihrer Arbeit oft über viele Stunden ausgesetzt sind.

Ihre Belastung durch die hautschädigenden ultravioletten Strahlen des Sonnenlichtes (UV-Strahlen) ist fast doppelt so hoch wie die Belastung eines bundesdeutschen Durchschnittsbürgers. Deshalb müssen sie für sich und gegebenenfalls für ihre Mitarbeiter geeignete Maßnahmen ergreifen, um gesundheitliche Schäden abzuwenden.

Hautkrebs vorbeugen – Sonnenbelastung reduzieren

Niemand ist der Sonne hilflos ausgeliefert. Arbeitgeber sind besonders in der Verantwortung. Es ist ihre Aufgabe, darauf zu achten, dass sie selbst und ihre Beschäftigten die notwendigen Schutzmaßnahmen umsetzen. Fischer sollten die Schattenregel kennen und beherzigen: Um die Mittagszeit, wenn der eigene Schatten kleiner ist als der eigene Körper, steht die Sonne besonders hoch. Wer in dieser Zeit die Sonne meidet, senkt sein Sonnenbrandrisiko und damit auch sein Hautkrebsrisiko.  Die SVLFG rät deshalb, Arbeiten an sonnigen Tagen nur dann in der Mittagshitze auszuführen, wenn entsprechenden Schutzmaßnahmen durchgeführt werden können. Dazu gehört vor allem, die Zeit in der Sonne zu reduzieren und zum Beispiel alle Pausen generell im Schatten zu verbringen. Das Tragen von leichten, mindestens einmal gewaschenen, langärmligen Baumwollhemden, langen Hosen, Hüten mit einer breiten Krempe und Sonnenbrillen mit UV-Schutz vermeidet Sonnenbrände. Wer Kleidung aus synthetischen Fasern bevorzugt, sollte wissen, dass diese nicht den gleichen Sonnenschutz bieten, wie gewaschene Baumwolle. Ausnahmen sind speziell gekennzeichnete Textilien mit UV-Schutz.

Sonnencreme – viel hilft viel

Sonnencreme nützt nur dann, wenn der Lichtschutzfaktor (LSF) hoch genug ist und die Creme großzügig aufgetragen wird. Die SVLFG empfiehlt, Sonnencreme mit einem LSF von mindestens 30 zu verwenden. Besonders die „Sonnenterrassen“ des Körpers, die nicht durch Kleidung bedeckt werden, also zum Beispiel das Gesicht, der Nacken, Hände, Ohren und gegebenenfalls eine Glatze, können so für einen bestimmten Zeitraum geschützt werden. Nachcremen verlängert übrigens die durch den LSF vorgegebene, maximal geschützte Zeit in der Sonne nicht. Für die empfindlichen Lippen gibt es Pflegestifte mit Sonnenschutz.

Hautkrebsfrüherkennung ist Kassenleistung

Hautveränderungen sollten genau beobachtet werden. Die Vorsorgeuntersuchung auf Hautkrebs wird von den gesetzlichen Krankenkassen für Versicherte ab dem Alter von 35 Jahren im Zwei-Jahres-Rhythmus bezahlt. Fragen Sie Ihren Hausarzt. Er wird die Untersuchung selbst vornehmen oder Sie an einen Facharzt überweisen.

Nicht schwarzsehen bei weißem Hautkrebs

Weißer Hautkrebs tritt häufig bei Personen über 50 Jahren auf. Es gibt verschiedene Formen. Weißer Hautkrebs ist mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 90 Prozent heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt wird. Eine Operation ist nicht immer notwendig, es gibt auch wirksame konservative Behandlungsmethoden. Oft kann zum Beispiel auch schon das Auftragen von Cremes ausreichen. Welche Therapie geeignet ist, wird der behandelnde Hautarzt zusammen mit dem Patienten aufgrund der individuellen Situation entscheiden.

Sonnenschutzinformationen online

Die SVLFG stellt auf ihrer Internetseite www.svlfg.de und Eingabe des Suchbegriffs „Sonnenschutz“ Tipps und eine Informationsbroschüre zum Thema bereit. Unter der Rubrik Prävention > Broschüren Prävention finden Sie die Broschüre „Binnenfischerei“ mit Tipps zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz sowie mit einer Mustergefährdungsbeurteilung für Fischer, die auch den Sonnenschutz berücksichtigt.

Petra Stemmler-Richter
Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau

Testmessungen zeigen: Fischer haben erhöhtes Hautkrebsrisiko. So wurde gemessen: Die SVLFG hat Fischer mit einem Messgerät (Dosimeter) ausgestattet, das von den Versuchspersonen während der Arbeit am Oberarm getragen wurde. Die Messungen haben ergeben, dass Fischer der Sonneneinstrahlung im Durchschnitt fast doppelt so stark ausgesetzt sind wie andere bundesdeutsche Bürger.
Fotos/Grafik: SVLFG

Anlässlich einer kostenlosen Hautkrebsvorsorgeuntersuchung der SVLFG bestätigte sich, dass besonders ältere Menschen ein erhöhtes Hautkrebsrisiko haben. 265 Personen ab dem 45. Lebensjahr wurde nach der Untersuchung dringend geraten, einen Hautarzt aufzusuchen, weil ihre Haut auffällige, bei 40 Personen sogar schwerwiegende Veränderungen aufwies. Männer waren stärker betroffen als Frauen und das Krebsrisiko hatte bei den über 65-Jährigen noch einmal deutlich zugenommen.

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