Was es heißt, ein Gewässerwart zu sein

Ein Rundumschlag sollte es sein. Ein Erfahrungsaustausch unter Gewässerwarten über die Probleme und Fragestellungen, die den Vereinen gewässertechnisch unter den Nägeln brennen. So war die Idee von Karl Schwebel, als er das Seminar für den 18.03.2017 aus der Taufe hob. Offensichtlich ein guter Ansatz, denn bis wenige Tage vor dem Termin trudelten noch Anmeldungen ein. Insgesamt 32 Interessierte wollten teilnehmen. Taten aber leider nicht alle. Hierzu ein paar persönliche Anmerkungen. Mir als Referent ist die Teilnehmerzahl eigentlich nicht so wichtig, ich rede auch vor Möbeln. Der gastgebende Verein jedoch macht sich im Vorfeld so seine Gedanken und bestellt zum Beispiel Essen und Getränke. Das immer mal jemand krank werden kann: geschenkt. Dass aber Vereine mehrere Personen anmelden und dann überhaupt nicht erscheinen, geschweige denn, sich irgendwo abmelden, ist in meinen Augen eine Frechheit und Respektlosigkeit den Angelkollegen gegenüber.

Und so fanden sich dann „nur“ 21 neugewählte oder alterfahrene Gewässerwarte und sogar eine Gewässerwartin im Vereinsheim des Sportfischer-Club Echzell e.V. ein. Was aber der guten Stimmung keinen Abbruch tat.

Zunächst wurde erörtert, was es eigentlich genau heisst, Gewässerwart zu sein, welche Aufgaben, Rechte und Pflichten damit einhergehen. Insbesondere die Stellung im Vorstand wurde hier diskutiert.

Danach ging es an die Blöcke chemische und biologische Gewässeruntersuchung und  Besatz. Welche Materialien brauche ich? Wie oft sollte ich untersuchen? Warum muss ich überhaupt Gewässeruntersuchungen machen? Dabei kam der rote Faden des Seminars immer wieder zum Vorschein. Das wichtigste Vermögen eines Angelvereins sind seine Gewässer, denn sonst kann der Vereinszweck, nämlich den Mitgliedern das Angeln zu ermöglichen, nicht erfüllt werden. Daher kommt dem Gewässerwart eine zentrale Rolle zu, muss er doch dafür sorgen, dass die Gewässer, ihr Besatz und das Umfeld in einem guten ökologischen Zustand sind und dabei noch die verschiedenen Interessen der einzelnen Anglertypen und Gewässernutzer abwägen und jonglieren.

Der Tag wurde von den Teilnehmern positiv bewertet, wenn dies anders war, bitte ich um Rückmeldung. Es gab Anregungen für weitere Seminarthemen, Hinweise und Hilfestellungen wurden ausgetauscht und es fanden sich sogar lokale Kooperationen, haben doch einige Vereine hochwertiges Equipment, während andere noch nichts in dieser Richtung angeschafft haben. Auch die Geschäftsstellen werden wahrscheinlich einige Nachfragen erhalten, aber dafür gibt es ja den Verband.

All diese Themen konnten natürlich nur mit einem ordentlichen kulinarischen Unterbau behandelt werden. Hier geht mein Dank an den Gastgeber, denn sowohl Imbiss als auch Mittagessen waren vorzüglich und die Bewirtung ließ keinen Wunsch offen.

Ralph Rohr
VHF-Fachbeirat Gewässer


Eine breite Themenpalette – ob neu gewählter oder bereits seit
Jahren als Gewässerwart tätig – für jeden war etwas dabei.
Foto: Andreas Merger